Trotz dieser gesellschaftlich und wirtschaftlich schwierigen Situation ist es der BG ETEM auch 2022 gelungen, den Beitrag für die Mitgliedsbetriebe stabil zu halten. Der Beitragsfuß beträgt nun 2,86, der durchschnittliche Mitgliedsbeitrag liegt weiter bei 0,79 Euro je 100 Euro Lohnsumme. Das entlastet die Wirtschaft und ist ein Erfolg für den Stabilitätskurs der BG ETEM.
Ausgaben der BG ETEM 2022
gerundet, in Millionen Euro
Arbeits- und Wegeunfälle
2021 war noch durch einen deutlichen Anstieg der Arbeitsunfälle gekennzeichnet, was auch an dem leichten wirtschaftlichen Aufschwung und der damit gestiegenen Arbeitsleistung lag. 2022 erholte sich die Wirtschaft weiter: Das Arbeitsvolumen, also die Gesamtzahl aller geleisteten Stunden, stieg 2022 um 1,4 Prozent auf rund 61 Milliarden Stunden. Im Vergleich zu 2019, vor der Covid-19-Pandemie, lag es aber immer noch um 1,6 Prozent niedriger. Die Zahl der Erwerbstätigen ist 2022 um 590.000 Personen deutlich gestiegen. Mit einem Jahresdurchschnitt von 45,57 Millionen Erwerbstätigen wurde ein neuer Rekordwert erreicht. Besonders erfreulich: Die Zahl der Arbeitsunfälle stieg im Zuge dieser wirtschaftlichen Erholung nicht weiter an, sondern ist im Vergleich zum Vorjahr sogar gesunken: 2022 wurden 50.084 Versicherte der BG ETEM bei einem Arbeitsunfall so schwer verletzt, dass sie mindestens drei Tage arbeitsunfähig waren – 1.402 beziehungsweise 2,7 Prozent weniger als 2021, und auch deutlich weniger als 2018 und 2019. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist leider leicht gestiegen, von 16 im Jahr 2021 auf 21 im Jahr 2022.
Auch der Verkehr war im Gegensatz zu den Vorjahren nur noch wenig von der Coronapandemie beeinflusst. Die Jahresfahrleistung ist 2022 gegenüber 2021 um circa 4,5 Prozent auf geschätzte 721 Milliarden Kilometer gestiegen. Mehr Verkehr bedeutet aber leider auch mehr Unfälle: Insgesamt registrierte die Polizei im Jahr 2022 rund 2,4 Millionen Unfälle, 4 Prozent mehr als 2021. Die Zahl der Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden, stieg sogar um 11 Prozent auf rund 288.000 Unfälle. Dagegen zeigen die Zahlen der BG ETEM für 2022 erfreulicherweise nur einen leichten Anstieg der Wegeunfälle. Konkret: 2022 gab es 11.460 meldepflichtige Wegeunfälle und damit 2,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Trotz des erneut gestiegenen Verkehrsaufkommens ist auch die Zahl der tödlichen Wegeunfälle fast konstant geblieben: 20 Menschen, einer mehr als 2021, erlitten einen tödlichen Wegeunfall. Im historischen Vergleich ist das immer noch ein extrem niedriger Wert.
Berufskrankheiten
Die Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit sind erneut gesunken. 2022 waren es insgesamt 5.757 und damit 33 Fälle beziehungsweise 0,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Besonders häufig wurde ein Verdacht auf Lärmschwerhörigkeit angezeigt, hier gab es 1.301 Fälle. Danach kommen Hauterkrankungen mit 969 Fällen sowie asbestbedingter Krebs mit 456 Fällen. Versicherungsrechtlich entschieden wurden 2022 insgesamt 5.282 Verdachtsfälle. Davon bestätigte sich der Verdacht bei 2.381 Fällen, während er sich bei 2.901 Fällen nicht bestätigte. Eine Rente aufgrund ihrer Berufskrankheit bekamen ingesamt 377 Versicherte zugesprochen.
Betriebe und Versicherte
Die Zahl der beitragspflichtigen Mitgliedsbetriebe der BG ETEM hat 2022 ganz leicht zugenommen – um 2.005 auf jetzt 226.276, ein Zuwachs von 0,9 Prozent. Dagegen gibt es weniger Versicherungsverhältnisse als im Vorjahr: Ihre Zahl sank auf 4.128.618, das sind 187.424 oder 4,3 Prozent weniger als 2021. Der Durchschnittsbeitrag pro 100 Euro Lohnsumme ist 2022 erneut gesunken, um 0,5 Cent auf 0,764 Euro.