Porträt von Dr. Bernhard Ascherl. Er hat kurze, weiße Haare und einen Vollbart, trägt einen hellen Anzug mit hellem Hemd und dunkler Krawatte.

Dr. Bernhard Ascherl, Alternierender Vorsitzender des Vorstands

Als Berufsgenossenschaft ist es unsere Aufgabe, Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu fördern. Das bedeutet manchmal auch, dass wir darauf bestehen müssen, dass Beschäftigte ihr Verhalten ändern. Zum Beispiel, weil es neue wissenschaftliche Erkenntnisse und damit auch neue Regeln für die Arbeit gibt.

Deshalb wissen wir aus Erfahrung: Sich ändern ist nicht einfach. Menschen hängen am Bekannten, an Dingen und Verhaltensweisen, die Ihnen vertraut sind. Und seien wir ehrlich: Manchmal ist
es auch einfach bequemer, alles so zu machen, wie man es schon immer gemacht hat. Klar: Nicht alles was neu ist, ist gut. Es ist aber auch nicht zwangsläufig schlecht.

Das gilt auch für eine der größten Umwälzungen, die Wirtschaft und Gesellschaft gerade erleben: die Digitalisierung. Sie hat die Art, wie wir arbeiten, in vielen Branchen schon massiv verändert. Und diese Entwicklung wird sich in Zukunft noch weiter beschleunigen. Ist das nun gut oder schlecht? Wir finden: Es kommt darauf an, was man daraus macht.

Im Hinblick auf die Prävention begrüßen wir Technologien, die körperliche Arbeit leichter machen und so helfen, Verletzungen und Krankheiten zu vermeiden. Wir sehen aber auch die Notwendigkeit, die rasanten Veränderungen unserer Arbeitswelt zu begleiten. Was heißt das konkret? Vor allem, dass der Wandel von uns allen gemeinsam gestaltet werden sollte – und dazu gehört eine offene Diskussion in der Gesellschaft darüber, wie wir in Zukunft arbeiten wollen. Nur eine Digitalisierung, die die Beschäftigten nicht vergisst, bietet eine positive Perspektive für die Zukunft.

Diese Perspektive wünschen wir uns ebenfalls für eine Veränderung, die wir gerade leider alle zwangsläufig durchmachen. Die Corona-Pandemie beherrscht seit Monaten unseren beruflichen wie privaten Alltag. Auch sie zwingt uns, unser Verhalten zu verändern: Wir müssen plötzlich ganz neue Regeln einhalten, anders arbeiten und auf viele Dinge verzichten, die uns wichtig sind.

In dieser Krise zeigt sich, wie wichtig Solidarität, Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung für die Gesellschaft sind. Wir als Berufsgenossenschaft stehen unseren Mitgliedsbetrieben dabei als Partner fest zur Seite. Denn eine so große Herausforderung lässt sich nur gemeinsam bewältigen.

Die Corona-Krise ist aber nicht nur eine gesundheitliche, sondern auch eine wirtschaftliche. Für viele Betriebe geht es um die Existenz. Als Partner unserer Mitgliedsbetriebe reagieren wir auf diese außergewöhnliche Situation: Zum Beispiel indem wir den gesetzlichen Rahmen voll ausschöpfen, um Mitgliedsbeiträge zu stunden. Außerdem setzen wir alles daran, den Mitgliedsbeitrag auch in Zukunft so niedrig zu halten wie in den vergangenen Jahren.

Wo es möglich ist, helfen wir unseren Mitgliedsbetrieben und ihren Beschäftigten mit unserer ganzen Kraft. Wir sind überzeugt: Gemeinsam werden wir auch diese Veränderung meistern!